Natur entdecken in Eislingen
Artenvielfalt erhalten und erlebbar machen...
Trotz der Lage im Verdichtungsraum des mittleren Filstales und des hohen Anteils an Infrastruktur- und Siedlungsflächen bietet die Gemarkung von Eislingen Lebensräume für viele wildlebende Tier- und Pflanzenarten.Nach dem Zielartenkonzept Baden-Württemberg (ZAK) hat die Stadt Eislingen/Fils eine besondere Schutzverantwortungen für naturnahe Fließgewässer und Streuobstgebiete. Vogelarten, wie Halsbandschnäpper, Gartenrotschwanz, Neuntöter, Steinkauz und andere Vogelarten gehören zu den typischen Bewohnern der Eislinger Streuobstlandschaft. Ihnen kommen die Bemühungen der Stadt zur Förderung des Streuobstbaus zu Gute.
Naturnahe Bäche und Quellen sind Heimat zahlreicher Fisch- und Libellenarten. Die zahlreichen Aktivitäten der Stadt zur Renaturierung an der Fils und zahlreichen Bächen tragen zur Sicherung ihrer Lebensräume bei. Für einige gefährdete Tierarten hat die Stadt Eislingen in Kooperation mit Partnern Schutz- und Hilfsmaßnahmen gestartet.
Die Stadt ist Mitglied im Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt e. V.".
Weitere Informationen
Auf unseren Lehrpfaden können Sie viele faszinierende Tier- und Pflanzenarten, sowie Maßnahmen zu deren Erhaltung und zur Entwicklung von Lebensräumen entdecken.
- Informationen zum Obstsortenlehrpfad
- Informationen zum Lehrpfad Naturstationen
Imposanter Käfer mit Zangenschmuck
Wo gibt es noch Hirschkäfer im Eislinger Stadtgebiet? Auf der Gemarkung Eislingen sind in den vergangenen Jahren immer wieder Hirschkäfer gesichtet worden. Daher ist anzunehmen, dass der imposante Käfer im Raum Eislingen noch vorkommt. Allerdings ist nicht bekannt, wo sich Entwicklungsstätten befinden.In Zusammenhang mit einer aktuellen landesweiten Umfrage der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) bittet die Stadt, Funde oder Sichtungen von Hirschkäfern auf dem Gemarkungsgebiet von Eislingen zu melden.
Der Hirschkäfer bevorzugt lichtdurchflutete Laubwälder mit Eichen als Lebensraum.
Durch die Sammlung und Auswertung von Fundmeldungen erhofft man sich Erkenntnisse über örtliche Vorkommen. Die Umfrage soll dazu dienen, Lebensstätten des Hirschkäfers auf der Eislinger Markung zu ermitteln.
Die bis zu acht Zentimeter großen Hirschkäfermännchen sind mit den geweihartig verlängerten Oberkiefer unverwechselbar. Den deutlich kleineren Weibchen fehlt dieser imposante Zangenschmuck.
Alle Beobachtungen sind wichtig!
Auch der Fund von toten Käfern oder Körperteilen (zum Beispiel: Zangen), kann Hinweise auf Vorkommen liefern. Hinweise auf Funde aus früheren Jahren sind ebenfalls willkommen. Der Hirschkäfer ist in Deutschland als stark gefährdet eingestuft und daher gesetzlich geschützt.Schutzmaßnahmen am Streichenbach für eine gefährdete Libellenart
Im Jahr 2008 wurde am Streichenbach in Eislingen-Süd ein Vorkommen des Kleinen Blaupfeils "Orthetrum coerulescens" entdeckt. Eine kleine Population dieser Libelle bewohnt dort einen Bachabschnitt, der im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen zur neuen B 10 naturnah gestaltet wurde.
Das Vorkommen ist von überregionaler Bedeutung, da es unter anderem der einzige Standort im Landkreis Göppingen und eines von nur wenigen im gesamten Naturraum ist. Die meisten bodenständigen Vorkommen im Land liegen in der Oberrheinebene und im südlichen Alpenvorland. Die Libelle, deren Name auf den hellblau gefärbten Hinterleib der Männchen zurückgeht, benötigt offene und besonnte Wiesenbäche, Gräben und moorige Quellen. In Baden-Württemberg ist die Art als stark gefährdet (Rote Liste 2) eingestuft. Maßnahmen zur Erhaltung der Art sind deshalb sehr wichtig.
Um den Lebensraum des Kleinen Blaupfeils in Eislingen zu sichern, wurden Biotoppflegemaßnahmen auf Grundlage eines Pflegeplans durch die Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland umgesetzt. So ist es unter anderem notwendig, den Rohrkolbenbestand im Bach punktuell zurückzudrängen, um offene, sonnige Uferbereiche zu schaffen. Um eine Besonnung des gesamten Bachbereichs zu gewährleisten, ist zudem eine Reduzierung beziehungsweise Begrenzung der bachnahen Gehölze notwendig.
Das Artenhilfsprogramm Kleiner Blaupfeil ist ein von
- der Stadt Eislingen,
- dem NABU Süßen und Umgebung,
- der Schutzgemeinschaft Libellen Baden-Württemberg und
- der Unteren Naturschutzbehörde Landratsamt Göppingen
Zur Erntezeit sind Obstbäume mit einem roten "Pflück-Mich-Bändel" markiert. Der Bändel zeigt, dass dieser Baum oder Strauch von der Bevölkerung geerntet werden darf. Weitere Informationen finden Sie hier.
Weitere Informationen zum Klima- und Umweltschutz finden Sie hier.