Klimaschutz

Der Klimawandel ist bereits spürbar und hat viele von Menschen beeinflussbare Ursachen. Um den Klimawandel zu begrenzen und seine Auswirkungen abzufedern sind wir alle gefordert, jede Bürgerin und jeder Bürger - von jung bis alt, die Unternehmen genauso wie die Kommunen und die Politik.

Unsere Verantwortung

Gerade die Kommunen üben dabei eine Vorbildwirkung aus. Die Stadt Eislingen ist sich ihrer Verantwortung bewusst und engagiert sich schon seit vielen Jahren, um die Auswirkungen des menschlichen Handelns auf das Klima zu verringern. So hat Eislingen bereits zahlreiche Klimaschutz- und Energieeinsparungsmaßnah­men erfolgreich umgesetzt.

Maßnahmen in der Mobilität

Im Bereich Mobilität waren dies unter anderem der Mobilitätspunkt am Bahnhof, Carsharing und Förderung der Elektromobilität. Auch die Erhöhung der Energieeffizienz und Energieeinsparungen im Betriebshof, die Erhöhung des Anteils an Elektrofahrzeugen und Dienstfahrrädern im städtischen Fuhrpark aber auch klimagerechte Bauleitplanung standen und stehen auf der Agenda.

Klimaneutral bis 2040

Die Stadt Eislingen setzt sich zum Ziel, bis zum Jahr 2040 eine weitgehend klimaneutrale Verwal­tung zu erreichen. Deshalb hat die Stadt Eislingen/Fils Ende des Jahres 2021 die „Unterstützende Er­klärung zum Klimaschutzpakt zwischen dem Land und den kommunalen Landesverbänden“ unter­schrieben.

Der Weg zum Ziel

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung stellt das Ausarbeiten eines Masterplans für die Nutzung der Dä­cher städtischer Liegenschaften durch Photovoltaik und Photothermie dar, der zeitnah umgesetzt wer­den wird. Dadurch wird nachhaltig die CO² Bilanz der städtischen Liegenschaften verbessert. Durch die Teilnahme am 'European Energy Award' bringt die Stadt Eislingen/Fils außerdem langfristig ihre lokale Energie- und Klimaschutzpolitik mit konkreten Maßnahmen beharrlich und erfolgreich voran.

Wie ist die Stadt aktiv

Was ist der European Energy Award?

Der European Energy Award (eea) ist ein Zertifizierungs- und Qualitätsmanagementsystem, das es ermöglicht, den Energieeinsatz in Kommunen systematisch zu erfassen, zu bewerten und regelmäßig zu überprüfen sowie Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz zu identifizieren und dauerhaft zu nutzen.

Der European Energy Award in der Stadt Eislingen

Anhand eines Maßnahmenkataloges wird der momentane Ist-Stand in Eislingen ermittelt, um heraus­zufinden, was bisher im Bereich Energie und Klimaschutz schon erreicht wurde und wo die Stärken und Schwächen Eislingens liegen. Aufbauend auf den Ergebnissen der Ist-Analyse wird ein energiepoli­tisches Arbeitsprogramm zusammengestellt und auf den Weg gebracht werden. Ziel ist es, mit einem mittelfristigen Arbeitsprogramm und konkreten Maßnahmen, Eislingen in den nächsten Jahren auf dem Weg zur Energiewende voranzubringen.

Bereiche in denen Eislingen aktiv werden kann

 Der Maßnahmenkatalog deckt alle wichtigen Handlungsfelder der kommunalen Energie- und Klima­schutzpolitik ab. Er gliedert sich in sechs Maßnahmenbereiche:
  • Entwicklungsplanung und Raumordnung
  • Kommunale Gebäude und Anlagen
  • Ver- und Entsorgung
  • Mobilität
  • Interne Organisation
  • Kommunikation und Kooperation

Wer steht hinter dem Projekt?

Der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) hat die Teilnahme am European Energy Award am 9. November 2021 beschlossen. Im Mittelpunkt steht nun das Energieteam, das für die Umsetzung in Eis­lingen verantwortlich ist. Das Team setzt sich zusammen aus Vertreterinnen und Ver­tretern der verschiedenen Fachbereiche der Verwaltung. Teamleiter ist Bernd Letzel vom Planungs­amt. Das Energieteam wird während des gesamten eea-Prozesses durch einen akkreditierten externen Be­rater der Energieagentur des Landkreises Göppingen unterstützt.

Ziele: Qualitätssicherungssystem und Zertifizierung

Die Bewertung der in Eislingen durchgeführten Klimaschutzaktivitäten erfolgt mittels eines Punktesys­tems nach einheitlichen Maßstäben. Diese Zertifizierung gewährleistet eine hohe Objektivität und er­möglicht dadurch den interkommunalen Vergleich (Benchmark). Sie ist auch Grundlage für die Auszeichnung, die vergeben wird. Erfolge im Bereich der Ener­gieeinspa­rung, der rationellen Energieverwendung und der Nutzung regenerativer Energieträ­ger werden nicht nur durch den eea bestätigt und zertifiziert. Die Kommune erhält auch bei entsprechender Bewer­tung eine Auszeichnung mit dem 'European Energy Award' beziehugnsweise dem 'European Energy Award Gold'. Regelmäßige interne und externe Kontrollmaßnahmen sorgen dafür, dass eine dauerhafte Op­timie­rung des Energiemanagements in Eislingen und ein europäischer Standard angestrebt und erreicht werden kann.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage des European Energy Award unter www.european-energy-award.de.


Die kommunale Wärmeplanung ist für Kommunen der zentrale strategische Prozess, um Klimaschutz­ziele im Wärmebereich zu erreichen. Dabei folgt sie dem Leitspruch: Energiewende durch Wärme­wende. Für die kommunale Wärmeplanung gibt das Klimaschutzgesetz das Ziel einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2040 vor. Gemäß Gesetzesbegründung bedeutet dies, dass durch die Wärmeversorgung spätestens im Jahr 2040 keine Treibhausgas-Emissionen mehr verursacht werden dürfen. Der große Mehrwert eines kommunalen Wärmeplans besteht darin, dass er kommunalen Entschei­dungsträgerinnen und -trägern sowie der Verwaltung mit ihren Fachabteilungen einen strategischen Fahrplan und Handlungsmöglichkeiten für eine erfolgreiche Wärme wende für die kommenden Jahr­zehnte liefert. Gemäß §27 des Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsgesetz Baden-Württemberg (KlimaG BW) ist Eislingen als Große Kreisstadt verpflichtet, einen Kommunalen Wärmeplan zu erstellen und diesen spätestens alle sieben Jahre fortzuschreiben.

Ein kommunaler Wärmeplan umfasst vier Elemente:

1. Bestandsanalyse

Erhebung des aktuellen Wärmebedarfs und -verbrauchs und der daraus resultierenden Treibhaus­gas-Emissionen, einschließlich Informationen zu den vorhandenen Gebäudetypen und den Baual­tersklassen, der Versorgungsstruktur aus Gas- und Wärmenetzen, Heizzentralen und Speichern so­wie Ermittlung der Beheizungsstruktur der Wohn- und Nichtwohngebäude.

2. Potenzialanalyse

Ermittlung der Potenziale zur Energieeinsparung für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme in den Sektoren Haushalte, Gewerbe-Handel-Dienstleistungen, Industrie und öffentlichen Liegen­schaften sowie Erhebung der lokal verfügbaren Potenziale erneuerbarer Energien und Abwärme­potenziale.

3. Klimaneutrales Szenario 2040, Zielszenario mit Zwischenschritt 2030

Ein Szenario zur Deckung des zukünftigen Wärmebedarfs mit erneuerbaren Ener­gien zur Erreichung einer klimaneutralen Wärmeversorgung wird entwickelt. Dazu gehört eine räumlich aufgelöste Beschreibung der dafür benötigten zukünftigen Versor­gungsstruktur im Jahr 2040 mit einem Zwischenziel für 2030. Dies gelingt durch die Ermittlung von Eignungsgebieten für Wärmenetze und Einzelversorgung.

4. Lokale Wärmewendestrategie mit Maßnahmenplanung

Ein Transformationspfad zur Umsetzung des kommunalen Wärmeplans wird formuliert. Dieser beinhaltet
  • aus­gearbeiteten Maßnahmen,
  • Umsetzungsprioritäten
  • Zeitplan für die nächsten Jahre
  • Beschreibung möglicher Maßnahmen für die Erreichung der erforderlichen Energieeinsparung und
  • den Aufbau der zukünftigen Energieversorgungsstruktur.

Nach Fertigstellung muss der Wärmeplan beim zuständigen Regierungspräsidium vorgelegt wer­den. Verschiedene Verbrauchswerte werden in einer landesweiten Datenbank erfasst, die Wär­mepläne werden im Internet veröffentlicht.

Stand der Kommunalen Wärmeplanung in Eislingen

Die Stadt Eislingen/Fils hat das Büro energielenker mit dem Ausarbeiten des Kommunalen Wärme­plans für Eislingen beauftragt. Die energielenker haben insgesamt 29 Energieplansteckbriefe, 12 Gebietsmaßnahmensteckbriefe, sowie vier strategische Maßnahmen  - sogennante „weiche Faktoren“ -  erarbeitet.
 
Die Energieplansteckbriefe teilen das Stadtgebiet Eislingens auf 29 Einzelgebiete auf und geben eine Auskunft, wie eine mögliche Versorgungslösung für das jeweilige Gebiet in Zukunft aussehen kann. Die 12 Gebietsmaßnahmensteckbriefe stellen Gebiete dar, welche aufgrund vorhandener Gegebenheiten geeignet sind, als Maßnahme der kommunalen Wärmeplanung festgeschrieben zu werden. Sie werden in der Folge auf eine mögliche Realisierung geprüft. Die „weichen Faktoren“ stellen strategische Maßnahmen dar, die flankierend zu den Maßnahmensteckbriefen beschlossen werden können, diese müssen jedoch nicht zwingend im kommunalen Wärmeplan festgeschrieben werden. Am 09. Oktober 2023 wurden die von der Stadtverwaltung priorisierten Maßnahmen im öffentlichen Teil in der Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt vorgestellt.

Zeitplan bis 31.12.2023

Das KlimaG BW sieht eine Beteiligung der Öffentlichkeit sowie die Offenlegung der Maßnahmen vor. Im Anschluss an die ATU-Sitzung erfolgte von Seiten der Stadtverwaltung eine Veröffentlichung der Maßnahmen im Zeitraum vom 10.10.2023  bis 29.10.2023. In diesem Zeitraum konnten die Maßnahmensteckbriefe sowie die räumlichen Einzelsteckbriefe von der Öffentlichkeit eingesehen werden. Die Veröffentlichung erfolgte durch Aushang an der Informationswand im zweiten Obergeschoss des Rathauses. Außerdem können Sie sich die Steckbriefe hier herunterladen:

Energieplansteckbriefe (PDF)

Maßnahmensteckbriefe (PDF)
 
Nach Ende des Offenlegungszeitraums erfolgt eine Prüfung der Anmerkungen und Anregungen und gegebenenfalls eine Berücksichtigung im kommunalen Wärmeplan. Abschließend erfolgt die Gesamtvorstellung des Projekts „Kommunale Wärmeplanung“ in der Sitzung des Gemeinderats am 27.11.2023 sowie der finale Beschluss und die Festschreibung der Maßnahmen, ehe der kommunale Wärmeplan von Eislingen veröffentlicht wird. Gemäß KlimaG BW müssen mindestens fünf Maßnahmen im Wärmeplan festgeschrieben werden. Die beschlossenen Maßnahmen der kommunalen Wärmeplanung sind nach finalem Beschluss innerhalb von fünf Jahren auf eine mögliche Machbarkeit und Realisierung zu prüfen. Für die Machbarkeitsstudien besteht die Chance über verschiedene Förderprogramme Fördermittel zu erhalten. Eine Umsetzungspflicht der Maßnahmen besteht nicht.

Wie Sie das Klima schützen können

Die Installation von Photovoltaik-Modulen auf Hausdächern bietet sich als einfachste, preiswerteste und umweltverträglichste Möglichkeit zur Nutzung erneuerbarer Energien an. Die Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) hat ihr Solarkataster erweitert. Auch Eislin­ger Bürgerinnen und Bürger können damit die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage auf dem eigenen Dach berechnen. Hauseigentümerinnen und -eigentümer können in einer interaktiven Karte auf ihr Hausdach klicken und berechnen, wie viel Energie durch das Nutzen ihres Daches erzeugen lässt und wie viel Elektrizität und Wärme sich erzeugen lässt.

Ist es wirtschaftlich?

Welche Einnahmen könnte eine Solaranlage auf meinem Hausdach erzielen? Ist sie wirtschaftlich, o­der ist mein Dach vielleicht gar nicht geeignet? In welcher Zeit würde sich eine solche Anlage, neu in­stalliert, überhaupt amortisieren? Diese und weitere Fragen beantwortet das erweiterte Solarkataster der LUBW. Um die wirtschaftliche Nutzung des Daches besser abschätzen zu können, enthält das neue Solardach­kataster einen Wirtschaftlichkeitsrechner, mit dem auch geplante oder bereits eingebaute Wärme­pumpen, Batteriespeicher oder E-Autos berücksichtigt werden können. Die individuellen Berechnungen bekommen Sie übersichtlich in Grafiken und Tabellen präsentiert. Diese lassen sich auch abspeichern und können Grundlage für weiter Pla­nungen sein.
 

Solarkataster der LUBW

Hier können Sie die interaktive Karte aufrufen und nach der Eingabe Ihrer Adresse (Stra­ßenbezeichnung Hausnummer, 73054 Eislingen/Fils) sofort prüfen, welche Solaranlage sich auf Ihrem Dach realisieren lässt:
Solarkataster der LUWB
 
 

Energiesparen fängt zu Hause an!

Die Teilnahme am European Energy Award soll der Energieeinsparung dienen und dem Klimawandel entgegenwirken. Doch allein kommunale Maßnahmen, die meist von der öffentlichen Hand initiiert und umgesetzt werden, sind dafür nicht ausreichend. Jeder kann zu Hause etwas beitragen, bei­spielsweise durch einen geringeren Ressourcenverbrauch.

Um dies zu erreichen, bietet die Energieagentur des Landkreises Göppingen eine neutrale Energiebe­ratung für Bürgerinnen und Bürger des Landkreises an. Als Einstieg bietet die Energieagentur eine kostenlose und individuelle Erstberatung an. Neben der kostenlosen Erstberatung bietet die Energieagentur auch weiterführende Beratungen vor Ort an. Die Energieagentur des Landkreises Göppingen ist ein produktneutraler und anbieterunabhängiger Bera­ter für die Bürgerschaft, Kommunen und Unternehmen in sämtlichen Energiefragen.



"Zukunft Altbau" informiert Eigentümerinnen und Eigentümer von Wohn- und Nichtwohngebäuden sowie alle, die am Bau und an Modernisierungen beteiligt sind. Dabei beraten sie zu Fragen, Vorteilen und Effekten einer energetischen Sanierung – neutral, ganzheitlich und kostenfrei. "Zukunft Altbau" wird vom Umweltministerium Baden-Württemberg gefördert. Programmträgerin ist die KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg GmbH.

Sanieren für das Klima

Gebäude verursachen in Baden-Württemberg ein Drittel des Energieverbrauchs. Die Modernisierung und Sanierung auf den heutigen Stand der Technik birgt enorme Potenziale: Die so erzielte Energieeinsparung und die CO2-Emissionsreduktion können einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
In Eislingen erzeugte jede Bürgerin und jeder Bürger im Jahr 2017 durchschnittlich 3,5 Tonnen Kohlendioxid. Eislingen liegt damit unter dem landesweiten Mittelwert von 6,2 Tonnen. (Quelle: Statistisches Landesamt Quel­lenbezogene Kohlendioxid (CO2)-Emissionsdichte 2017).

Wie viel CO2 verbrauchen Sie?

Liegt Ihre persönliche CO2-Bilanz über oder unter dem stadtweiten Durchschnitt? Mit Hilfe des vom Umweltbundesamt unterstützten CO2-Rechners können Sie Ihre jährlichen CO2-Emissionen erfassen und herausfinden, in welchen Bereichen Sie bereits einen Beitrag zum Klima­schutz leisten und wo noch Potentiale verborgen sind.

Der CO2-Rechner bildet fünf Bereiche des täglichen Lebens ab:

  • Wohnen,
  • Mobilität,
  • Ernährung,
  • persönlicher Konsum
  • und der allgemeine Konsum.
Dahinter verbirgt sich beispielsweise der durch die Infrastruktur verursachte CO2-Ausstoß. Neben CO2 fließen auch die Klimawirkungen anderer Treibhausgase wie Methan und Lachgas in die Rechnung ein. Besonders bei der Ernährung spielen diese Emissionen der Landwirtschaft eine bedeutende Rolle.

Zum CO2-Rechner des Umweltbundesamtes
Jedes Jahr beteiligt sich die Stadt Eislingen an der Mitmachaktion des Klima-Bündnisses. Die Idee ist denkbar einfach und alle, die ein Fahrrad haben, können mitmachen: Innerhalb von 21 zusam­menhängenden Tagen sammeln alle Teilnehmende möglichst viele Fahrradkilometer – beruflich sowie privat. Denn das Fahrrad ist im Alltag häufig ein praktisches und schnelles Verkehrsmittel, gerade bei den relativ kurzen Distanzen wie in Eislingen. Die Aktion ist ein gelungenes Event, um dies ganz unver­bindlich auszuprobieren.
Weitere Informationen erhalten Sie hier.