Naturstationen
Naturstationen - ein Projekt zur stadtnahen Umweltbildung
Damit Bürgerinnen und Bürger mehr über naturkundliche Besonderheiten und kommunale Projekte in Sachen Natur und Landschaft erfahren, hat die Stadt Eislingen das Projekt „Naturstationen“ ins Leben gerufen. Der Verband Region Stuttgart sowie weitere Projektpartner und Sponsoren haben sich an der Finanzierung der Naturstationen beteiligt. Alle Naturstationen sind an das städtische Fuß- und Radwegenetz angebunden und daher gut erreichbar. An ausgewählten Plätzen, die zum Entdecken der Natur einladen, informieren Tafeln über naturkundliche und ökologische Themen. Insgesamt sind derzeit sechs Standorte als Naturstationen aufgenommen. Dargestellt werden bislang folgende acht Themen:Naturstation "Flussrenaturierung an der Fils"
Eislingen
In Zusammenhang mit dem Bau der Filsbrücke für die Osttangente im Jahr 2011 wurde die Fils auf einer Länge von etwa 100 Meter renaturiert. Hierzu wurden die vormals steilen und zum Teil verbauten Ufer abgeflacht und ingenieurbiologisch (Lebendbauweisen mit Weidenfaschinen) gesichert. Um die Durchgängigkeit des Gewässers für Wasserlebewesen an dieser Stelle wieder herzustellen, wurde eine kleine Staustufe durch eine so genannte „Rauhe Rampe“ ersetzt.
Zusätzliche Steine führen zur Erhöhung der Gewässerstruktur und Ausbildung unterschiedlicher Tiefen des Flusses. Die durch die Aufweitung der Ufer geschaffenen Flachwasserbereiche dienen zum Beispiel als Kinderstube für die Flussfische. Die Naturstation vor Ort informiert über Ziele und Bedeutung von Renaturierungsmaßnahmen an der Fils.
Zum Herunterladen: Tafel "Flussrenaturierung Fils" (PDF)
Naturstation "Gefiederte Nahrungsspezialisten an Fils und Krumm"
Eislingen
Wasseramsel, Gebirgsstelze und der farbenprächtige Eisvogel gehören zu den charakteristischen Vogelarten an Fils und Krumm. Diese drei Vogelarten sind an die Bedingungen der Fließgewässer besonders angepasst.Die Naturstation an der Mündung der Krumm in die Fils informiert über diese gefiederten Nahrungsspezialisten. Vom neu angelegten Aufenthaltsplatz oberhalb des Zusammenflusses von Krumm und Fils lassen sich mit Geduld und etwas Glück die genannten Vogelarten beobachten. Der Platz wurde in Zusammenhang mit dem Bau der Brücke über die Krumm zwischen Solitude- und Filsstraße und der Renaturierung der Krumm im Mündungsbereich 2012 angelegt. Der Verband Region Stuttgart hat das Projekt im Rahmen des Masterplans zum Landschaftspark Fils gefördert.
Zum Herunterladen: Tafel "Gefiederte Nahrungsspezialisten" (PDF)
Naturstation "Insektenhotel für Wildbienen"
Die Naturstation, die sich am Obstsorten-Lehrpfad direkt am Fußweg zwischen Eislingen und Krummwälden befindet, informiert über Wildbienen und deren Nistökologie.
Zum Herunterladen: Tafel "Naturstation Insektenhotel für Wildbienen" (PDF)
Naturstation "Leberkies - Zeugnis der Eiszeit"
Beim Bau des Aufenthaltsplatzes am Filswehr kam ein fast vergessener, regionaler Baustoff wieder zum Einsatz: der Flusskies der Fils, besser bekannt als Leberkies. Die dortige Naturstation informiert über Geologie, Herkunft und den früher betriebenen Abbau. Am neu angelegten Aufenthaltsplatz wurden die Sitzterrassen mit Leberkies hergestellt. Sie greifen damit nicht nur das örtliche Material auf, sondern erinnern damit auch an die wirtschaftliche Bedeutung des früheren Kiesabbaus. Sichtbar wird der Leberkies unterhalb der Wehranlage, wo je nach Wasserstand Schotterbänke und –inseln zu Tage treten. Diese Naturstation wurde im Rahmen des zusammen mit der Stadt Göppingen realisierten interkommunalen Projekts am Filswehr eingerichtet und vom Verband Region Stuttgart im Rahmen des Masterplans zum Landschaftspark Fils gefördert:
Zum Herunterladen: Tafel "Leberkies - Zeugnis der Eiszeit" (PDF)
Naturstation "Libellen am Streichenbach"
Im Jahr 2008 wurde am Streichenbach in Eislingen-Süd ein Vorkommen des "Kleinen Blaupfeils" entdeckt. Eine kleine Population dieser Libellenart bewohnt dort einen Bachabschnitt, der im Zuge von Ausgleichsmaßnahmen zur neuen B 10 naturnah gestaltet wurde. Das Vorkommen ist von überregionaler Bedeutung, da es der einzige Standort im Landkreis Göppingen und einer von nur wenigen im gesamten Naturraum ist. Die meisten bodenständigen Vorkommen im Land liegen in der Oberrheinebene und im südlichen Alpenvorland. Die Libelle, deren Name auf den hellblau gefärbten Hinterleib der Männchen zurückgeht, benötigt offene und besonnte Wiesenbäche, Gräben und moorige Quellen.
In Baden-Württemberg ist die Art als stark gefährdet (Rote Liste 2) eingestuft. Maßnahmen zur Erhaltung der Art sind deshalb sehr wichtig. Um den Lebensraum des Kleinen Blaupfeils in Eislingen/Fils zu sichern, wurden Biotoppflegemaßnahmen auf Grundlage eines Pflegeplans durch die Stadt Eislingen/Fils in Zusammenarbeit mit dem Naturschutzbund Deutschland umgesetzt. So ist es unter anderem notwendig, den Rohrkolbenbestand im Bach punktuell zurückzudrängen, um offene und sonnige Uferbereiche zu schaffen.
Um eine Besonnung des gesamten Bachbereichs zu gewährleisten, muss das bachnahe Gehölze reduziert und begrenzt werden. Weitere Informationen zu Libellen: www.sglibellen.de
Zum Herunterladen: Tafel "Libellen am Streichenbach" (PDF)
Naturstation "Obstsorten-Lehrpfad"
Die Vielfalt an Obstsorten in unseren Streuobstwiesen stellt einen Teil des regionalen bäuerlichen Kulturerbes dar. Mit dem Ziel, regionaltypische Obstsorten zu erhalten und zu fördern, entstand der Obstsortenlehrpfad Eislingen/Fils.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Menüseite: Natur entdecken in Eislingen / Lehrpfade / Obstsortenlehrpfad
Naturstation "Ökologischer Lehrpfad Täle"
Eislingen
Das „Täle“ gehört mit zu den vielfältigsten und wertvollsten, durch Wege erschlossenen Bereichen der Markung Eislingen/Fils. Es gab dem am 29.09.1993 in Kraft getretenen Landschaftsschutzgebiet „Täle mit angrenzenden Landschaftsteilen“ seinen Namen.
- Die Feldhecke, ein wichtiger Lebensraum der offenen Landschaft
- Die Streuobstwiese, ein landschaftsprägendes Element des Albvorlandes
- Die Kopfweide, Rückzugsgebiete aus Menschenhand
- Der Bachlauf, Namensgeber für das „Täle“
- Die Lebensgemeinschaft Feuchtwiese, artenreiche Tier- und Pflanzenwelt
- Einheimische Singvögel auf Feld und Flur und am Gewässer
- Das Feuchtgebiet, ein bedrohter Lebensraum
Zum Herunterladen: Tafel "Ökologischer Lehrpfad Täle" (PDF)