Historisches Wasserwerk
Das Wasserwerk Eislingen liegt an der Straße nach Salach und ist über 100 Jahre alt. Das noch erhaltene ursprüngliche Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist wie die technischen Geräte aus der Gründungszeit liebevoll restauriert. Das Gebäude ist zu einem Museum umgebaut und kann nach Voranmeldung besichtigt werden.
Mit der industriellen Revolution ging eine rasche Bevölkerungszunahme einher. Die Versorgung der Bevölkerung und die Wasserentnahme über Brunnen wurde unzureichend. Auch der Grad der Verunreinigung wurde immer unerträglicher.
Lange rangen die drei Gemeinden Salach, Groß- und Kleineislingen um eine gemeinsame Lösung, jedoch scheiterten mehrere Versuche am Widerstand Großeislingens, welches als "nicht wasser-, sondern schuldenscheu" bezeichnet wurde. Finanzielle Zuschüsse aus Stuttgart waren zudem an ausreichende Wasservorkommen gekoppelt. Unter dem Einfluss von Pfarrer Doktor Engel wurde sogar erwogen, Wasser über eine Fernleitung aus Weißenstein zu besorgen.
Eine anhaltende Dürre 1907 sowie ein Großbrand in Süßen, welcher aus Wassernot nicht gelöscht werden konnte, beschleunigte schließlich den Zusammenschluss der Gemeinden Groß- /Kleineislingen, Krummwälden, Salach, Groß- /Kleinsüßen, Näherhöfe, Holzheim und Hohenstaufen zu einem ersten Zweckverband. 12.174 Menschen waren an dieses Versorgungsnetz angeschlossen.
An der Salacher Straße in Eislingen entstand innerhalb eines Jahres eine Pumpstation. Von 14 Entwürfen wurde das Projekt "am Brünnele" des Architekten Bulser ausgeführt. Das Preisgeld betrug 120 Reichsmark. Die technische Ausrüstung war auf dem neuesten Stand. Sogar ein Telefon und ein Dienstfahrrad um 170 Reichsmark für die Überwachung der Zuleitungen wurde angeschafft. Die offizielle Einweihungsfeier fand 1911 im Adlersaal in Großeislingen statt.