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Vier Tage in der französischen Partnerstadt Oyonnax


Seit 2001 pflegt die Stadt Eislingen ihre lebendige deutsch-französische Städtepartnerschaft mit Oyonnax. Die Verbindung ist eine beliebte Plattform für alle Bürgerinnen und Bürger, für Eislinger Vereine und Organisationen, die den Austausch und den Dialog in ganz unterschiedlichen Formaten begleiten. Vor allem aber die herzliche Gastfreundschaft und die Geselligkeit stehen stets im Mittelpunkt der wechselseitigen Besuche. Einmal mehr sichtbar und erlebbar wurde dies vor kurzem bei einem 4-tägigen Besuch einer Eislinger Delegation in Oyonnax.

Gruppenfoto aller Gäste und Gastfamilien bei der Frühlingsreise Oyonnax 2023Herzliche Gastfreundschaft erlebten die 36 Eislinger Gäste bei ihren französischen Gastfamilien.

„Es waren tolle ereignisreiche Tage“ bringt es Teilnehmerin Renate ganz treffend auf den Punkt. Aus Liebe zu Frankreich zählt sie schon seit vielen Jahren zu den treuen Gastgebern, die immer wieder gerne französische Gäste für ein Wochenende in Eislingen beherbergen und selbst gerne in die Partnerstadt reisen. Dort stehen ihnen viele Türen offen, denn Gastfreundschaft wird ebenso in Oyonnax gelebt. Aktiv unterstützt wird die deutsch-französische Verbindung von Oberbürgermeister Klaus Heininger, der die 36-köpfige Eislinger Delegation anführte. Mit in den französischen Jura reisten nicht nur langjährige Gastgeber, auch Mitglieder des Gemeinderats, des Partnerschaftskomitees und der Feuerwehr waren eingeladen.

Fröhliches Beisammensein am ersten Abend in OyonnaxIn Oyonnax spielt bei der Pflege der  Städtepartnerschaft immer auch Musik und  Geselligkeit eine große Rolle, die die Menschen zusammenbringt.

Verständigung geht auch ohne Französischkenntnisse

Dass das Beherrschen der Partnersprache nicht unbedingt Voraussetzung für den Austausch ist, lebten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Schwimmvereine von TSG und DLRG vor. ln Gastfamilien untergebracht und eingebettet in ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm gab es immer Möglichkeiten der Verständigung, resümierte Trainerin Gabriele Engelhaus nicht ohne Stolz auf ihre Schützlinge. Ein erstes gemeinsames Schwimmtraining und Laserspiele ließ den Funken schnell überspringen. Keine Frage, dass prompt eine Gegeneinladung zum Stadtfest in knapp zwei Monaten folgte.

Ein ereignisreiches Wochenende

Nachdem Corona den Eislinger Besuchen in der französischen Partnerstadt eine Zwangspause verordnete, wurde nun ein Wochenende vorbereitet, das es in sich hatte. Ganz nach dem Motto „aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ wurde der Empfang für die Eislingerinnen und Eislinger schon bei der Ankunft ausgiebig zelebriert. Ein Platzkonzert der Jagdhornbläser mit Stehempfang und musikalischem Rahmenprogramm stimmte auf den Besuch ein. Der Samstag startete mit einem Besuch einer Käserei. Im Anschluss ging es nahtlos weiter mit einer kurzen Busfahrt durch den französischen Jura nach Cerdon. Dort stand die Besichtigung der historischen Kupferschmiede auf dem Programm. Die Besichtigung der berühmten Klosteranlage Monastère rundete den Nachmittag in Bourg-en-Bresse ab bevor es am Abend ganz sportlich zum Bowling mit den Gastgebern ging.

Bürgerbeteiligung auf Französisch

Am frühen Sonntag wurde für die Eislinger Delegation ein Rundgang im Stadtquartier „La Pleine“ vorbereitet. Ein Bürgerrat, der sich aus engagierten Bewohnerinnen und Bewohnern zusammensetzt, informierte rund um die Komplettsanierung dieses Stadtteils. Sowohl der Vortrag als auch die Führung stieß auf großes Interesses der Eislinger Gäste und ließ gemeinsame Anknüpfungspunkte erkennen. Die spontane Einladung von OB Heininger zum Stadtfest nahmen die Ehrenamtlichen des Bürgerrats erfreut an. In diesem Rahmen soll in Eislingen der Erfahrungsaustausch fortgesetzt und wichtige Aspekte zu diesem Thema vertieft werden.

Schülerinnen und Schüler führten die Gäste durch das Quartier "Le Plaine" Gut vorbereitet informierten Schülerinnen und Schüler in deutscher Sprache zu einer denkmalgeschützen Kirche im Stadtquartier "La Pleine".

Gedenken der Opfer der Deportation

Der Höhepunkt des offiziellen Teils war die feierliche Zeremonie zum Gedenken an die Deportierten im 2. Weltkrieg. Dieser nationale Gedenktag wurde mit großer bürgerlicher Beteiligung und im Beisein von Zeitzeugen auf dem „Place de Déportés“ ehrenvoll begangen. Am 19. Juli 1944 versammelte die deutsche Armee auf diesem Platz 120 Oyonnaxer. 72 wurden in ein Konzentrationslager bei Hamburg deportiert, 36 von ihnen kehrten nie zurück. Das stille Gedenken würdigte Oberbürgermeister Klaus Heininger bei einer Kranzniederlegung mit seinem französischen Amtskollegen Bürgermeister Michel Perraud. Ein berührender Moment mit einer starken symbolischen Handlung. Französische Fahnenträger und die Eislinger Feuerwehr in Uniform umrahmten den feierlichen Akt, der durch die Minute des Schweigens und den Klängen der Marseillaise von allen Gästen emotional begleitet wurde.

Herzlichkeit, die ansteckt

Im Anschluss fand der Empfang im Rathaus statt. Im Mittelpunkt standen die Ansprachen der beiden Stadtoberhäupter und der Austausch der Gastgeschenke. Oberbürgermeister Klaus Heininger bedankte sich bei diesem offiziellen Anlass bei allen Beteiligten für die Einladung an diesem Wochenende und hob hervor, welche Bedeutsamkeit diese enge Städtepartnerschaft im Sinne von Europa hat. Das anschließende „Banquet des Jumelage“ im Veranstaltungszentrum Valexpo begleitete bis in den späten Nachmittag ein buntes Rahmenprogramm. Nach diesem eindrucksvollen Tag verbrachten die Eislinger Gäste den Abend bei einem gemütlichen Ausklang „en famille“, bevor am nächsten Morgen die Rückreise anstand. Ein baldiges Wiedersehen auf dem Eislinger Stadtfest Ende Juni ist garantiert.

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PSE (Pressestelle Stadt Eislingen/Fils)